Das Positive vorweg: Im Sommer kommen wir tendenziell alle mit etwas weniger Schlaf aus. Fast wichtiger als die Schlafdauer ist jedoch die Schlafqualität. Und da sieht’s dann nicht so gut aus. Denn heisse Sommernächte haben viel mit frisch geborenen Babys gemeinsam. Sie lassen uns schlecht ein- und noch schlechter durchschlafen. Kurze Nächte und ständig unterbrochener Schlaf aber nagen an der Gesundheit. Wer immer wieder aufwacht, ist tagsüber gereizt, wenig leistungsfähig und hat sogar ein erhöhtes Risiko, unter depressiven Verstimmungen zu leiden. 

Damit es nicht so weit kommt, finden Sie rechts Fakten und Wissenswertes:

  • Welches ist die ideale Temperatur im Schlafzimmer?
  • Wann sprechen wir von Tropennächten?
  • Wie viel Schweiss verlieren wir nachts?
  • Wonach suchen Stechmücken ihre Opfer aus?

Wenn Sie dann noch unsere Tipps und Tricks unten befolgen, dann bleibt uns nur noch übrig eins zu wünschen: Gute Nacht!

Die ideale Temperatur im Schlafzimmer beträgt etwa 17 Grad.

Von einer Tropennacht spricht man, wenn die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt.

Bei uns waren Tropennächte früher sehr selten. Im 20. Jahrhundert gab es sie fast nur im Tessin. Heute sind je nach Ort und Höhenlage ein halbes Dutzend Tropennächte pro Jahr auch im Mittelland keine Seltenheit mehr.

Normalerweise verlieren wir nachts bis zu einem halben Liter Wasser über die Haut. Es handelt sich dabei um Hautfeuchtigkeit, die verdunstet. In einer heissen Sommernacht aber kommen zusätzlich die Schweissdrüsen zum Einsatz und wir können gut 2 Liter Wasser verlieren.

Weltweit gibt es rund 3600 Arten von Stechmücken. In Mitteleuropa sind etwa 100 Arten heimisch. Sie sind zwar lästig, übertragen aber keine Krankheiten.

Mücken werden hauptsächlich von CO2 aus unserer Atemluft angezogen. Sie stechen nicht alle Menschen gleich gerne, auch die Zusammensetzung unseres Schweisses spielt eine Rolle. Entgegen der landläufigen Meinung zieht es die meisten Stechmücken übrigens nicht zum Licht.

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So bekämpfen Sie Hitze, Mücken und Schlaflosigkeit

Was, wenn eine heisse Sommerwoche uns nächtelang um den Schlaf bringt? Ein Zaubermittel für erholsame Träume gibt es nicht. Diese Massnahmen können kombiniert jedoch schon einiges verbessern.

  1. Schlafzimmer lüften

    Lüften Sie am Morgen. Sobald das Sonnenlicht kommt, dunkeln Sie das Schlafzimmer ab. Am besten stoppen Sie die Strahlen schon vor dem Fensterglas. Storen oder Fensterläden sind wirksamer als Vorhänge.

  2. Atmungsaktive Materialien

    Matratze, Bettdecke und Kissen sollten Körperwärme und -feuchtigkeit abtransportieren können, also möglichst atmungsaktiv sein. Füllmaterial aus Naturhaar ist ideal. Also Schurwolle oder Kamelhaar – nicht das ausgebürstete Winterfell vom Hund.

  3. Bettwäsche: kühl und glatt

    Die kühlsten Stoffe für Bettbezüge sind Seide oder – etwas günstiger – Leinen und Satin. Bei Satin handelt es sich übrigens nicht um eine Materialart, sondern um eine glatte Webart zum Beispiel von Baumwolle.

  4. Ruhig mal aufstehen

    Wälzen Sie sich nicht schwitzend im Bett. Wenn Sie nicht schlafen können, stehen Sie auf und tun Sie etwas Ruhiges bei gedämpftem Licht. Lesen, vielleicht ein Nachtspaziergang? Nach einer Weile starten Sie einen neuen Schlafversuch.

  5. Lauwarm duschen

    Zum Einschlafen muss Ihr Körper seine Temperatur absenken. Eine lauwarme Abenddusche hilft. Nicht zu kalt - sonst kommt der Kreislauf in Schwung. Trocknen Sie sich nur leicht ab, die verdunstende Restfeuchte auf der Haut kühlt noch eine Weile. 

  6. Den Mücken nichts bieten

    Mücken lieben CO2 und Schweiss. Gegen das Atmen können Sie nicht viel tun. Aber eine Dusche kann helfen. Vor allem falls Sie nicht allein schlafen. Sie müssen ja nur etwas uninteressanter riechen als die andere Person …

  7. Gutes Netz

    Wenn Sie ab und zu lüften oder bei offenem Fenster schlafen, investieren Sie in ein dichtes Mückennetz am Fenster. Es gibt verschiedene Geräte, Mittel und Kräuter gegen Mücken, das Netz ist fürs Schlafzimmer aber die verlässlichste Methode.

  8. Später ins Bett

    Weil es länger hell ist, schüttet unser Körper weniger vom Schlafhormon Melatonin aus. So brauchen wir etwas weniger Schlaf. Gehen Sie im Sommer also guten Gewissens später ins Bett, wenn die Luft kühler ist, und schlafen Sie besser.

  9. Feuchter Mythos

    Hängt man feuchte Tücher auf, kühlt die Verdunstung die Luft tatsächlich ab, erhöht aber auch deren Feuchtigkeit – und macht das Raumklima noch unangenehmer. Dasselbe gilt für elektrische Luftkühler, die mit Verdunstung arbeiten.

  10. Klimaanlage: ja, aber

    Wenn Sie eine Klimaanlage nutzen, dann kühlen Sie die Temperatur im Schlafzimmer runter, bevor Sie ins Bett gehen. Lassen Sie die Anlage nicht nachts laufen. Der kalte Luftstrom sorgt für Verspannungen und trocknet die Schleimhäute aus.

  11. Ohmmm

    Genervt von der Hitze? Die üblichen Massnahmen und Helferchen zur Entspannung und zum besseren Einschlafen sind auch bei Hitze einen Versuch wert: von der Meditation über das Lavendelkissen bis zum Melissentee.

  12. Fremdschlafen

    Gehen Sie Ihrem Bett fremd. Wenn Sie die Wahl haben, ist es im Erdgeschoss oft kühler als auf oberen Etagen. Eventuell holen Sie schon ein halbes Grad raus, indem Sie auf dem Boden schlafen. Oder als Mikroabenteuer im Garten oder auf dem Balkon?