Was ist die Prostata?
Die Prostata ist eine etwa kastaniengrosse Drüse, die beim Mann eine zentrale Rolle für die Fortpflanzung und die Gesundheit des Harntrakts spielt. Sie liegt unterhalb der Harnblase und umschliesst den oberen Teil der Harnröhre. Die Hauptfunktion der Prostata ist die Produktion einer Flüssigkeit, die ein wesentlicher Bestandteil des Spermas ist. Eine gesunde Prostata ist nicht nur für die männliche Fortpflanzungsfunktion entscheidend, sondern für eine gute Lebensqualität allgemein.
Warum sollte ich zur Prostata-Vorsorgeuntersuchung?
Erkrankungen der Prostata, wie eine Vergrösserung (benigne Prostatahyperplasie) oder Entzündungen (Prostatitis) können die Blasenfunktion und das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Prostatakrebs verursacht im Anfangsstadium häufig keine Beschwerden und wird daher oft übersehen. Erst in fortgeschrittenem Stadium treten Symptome auf wie:
- Probleme beim Wasserlassen
- Blut im Urin oder der Samenflüssigkeit
- Schmerzen bei Ejakulation
- Potenzstörungen
Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen, um Veränderungen rechtzeitig zu erkennen, sind daher entscheidend für die Gesundheit der Prostata – insbesondere im fortgeschrittenen Alter. Sie können die Chancen erhöhen, Tumore erfolgreich zu behandeln.
Ab welchem Alter sollte ich zur Prostata-Voruntersuchung?
Männer sollten ab dem 50. Lebensjahr regelmässig zur Prostata-Untersuchung gehen. Bei erhöhtem Risiko, zum Beispiel bei familiärer Vorbelastung, wird empfohlen, bereits ab dem 45. Lebensjahr in jährlichen bis zweijährlichen Abständen zur Kontrolle zu gehen. Welche Untersuchungen und welcher Rhythmus für Sie sinnvoll sind, besprechen Sie am besten mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Urologen und hängt von den Untersuchungsergebnissen ab.
Prostata-Vorsorge dank Pulse
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Prostata-Untersuchung: Ablauf und Tests
Um den Zustand der Prostata zu beurteilen, gibt es verschiedene Tests und Untersuchungen: Einige führt die Hausärztin oder der Hausarzt durch, andere hingegen nur spezialisierte Urologinnen und Urologen. Welche Tests sinnvoll sind, hängt von individuellen Risikofaktoren wie Alter, familiärer Vorbelastung oder bestehenden Beschwerden ab.
Tastuntersuchung oder digitale rektale Untersuchung (DRU)
Ablauf der Tastuntersuchung: Die digitale rektale Untersuchung (DRU) erfolgt im Liegen, bei der der Arzt oder die Ärztin die Prostata über den Enddarm abtastet. Dabei führt er oder sie den mit einem Gummihandschuh und Gleitmittel präparierten Finger in den After ein, um die Prostata auf Auffälligkeiten wie Knoten oder Verhärtungen zu überprüfen. (Der Begriff «digital» bezieht sich auf die Verwendung des Fingers, hat also nichts mit Datenverarbeitung oder Apps zu tun.) Die Untersuchung ist meist nicht schmerzhaft – wird aber oft als unangenehm empfunden.
Vorteil: Die DRU ist einfach, schnell und wird zur Früherkennung von Prostatakrebs eingesetzt.
Nachteil: Es werden nur grössere Tumoren (ab 1 cm) in Darmnähe und oft erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt. Nicht jede tastbare Veränderung ist zwangsläufig bösartig. Weil sich beim Tasten jedoch nicht unterscheiden lässt, ob eine Veränderung bedenklich ist, kann das schnell zu unnötigen Sorgen führen. Eine DRU allein zur Früherkennung von Prostatakrebs ist zu unzuverlässig und sollte bei jüngeren Männern nicht eingesetzt werden.
Neben der Tastuntersuchung können folgende Aspekte abgeklärt werden:
- Krankengeschichte, insbesondere familiäre Vorerkrankungen
- Beschwerden wie Schmerzen beim Wasserlassen oder vermehrter Harndrang
- Untersuchung der Geschlechtsorgane und Lymphknoten

PSA-Test: Messung des Prostata-Werts und seine Bedeutung
PSA steht für Prostata-spezifisches Antigen, ein Eiweiss, das in der Prostata produziert wird. Der PSA-Test misst die Menge dieses Eiweisses im Blut.
Ablauf des PSA-Tests: Um den PSA-Wert zu messen, wird Männern Blut abgenommen, das im Labor auf den PSA-Wert untersucht wird. Die Ergebnisse liegen nach einigen Tagen vor.
Messung des PSA-Werts: Der PSA-Wert wird in Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) angegeben und von der Fachärztin oder dem Facharzt im Kontext der gesamten Untersuchung beurteilt.
Bedeutung eines erhöhten PSA-Werts: Ein erhöhter PSA-Wert kann auf Prostataveränderungen wie Prostatakrebs hinweisen, ist jedoch kein eindeutiger Beweis. Denn auch eine gutartige Prostatavergrösserung kann zu einer Erhöhung des PSA-Wertes führen. Weitere Tests sind erforderlich, um eine genaue Diagnose zu stellen. Bei einem verdächtig hohen PSA-Wert wird der Test wiederholt. Bleibt der Verdacht bestehen, sind zusätzliche Untersuchungen notwendig.
PSA-Test in Kombination mit der Tastuntersuchung: Der PSA-Test ergänzt die digitale rektale Untersuchung (DRU). Zusammen bieten sie eine bessere Chance auf Früherkennung, können jedoch auch zu falsch-positiven Ergebnissen führen.
Ultraschall/ Magnetresonanztomographie (MRI): Bei einem erhöhten PSA-Wert ist ein Ultraschall der Harnwege eine wichtige Methode zur Diagnostik. Kann dabei ein Prostatakrebs nicht sicher ausgeschlossen werden, ist ein MRI der nächste Schritt. Erst wenn bei der Bildgebung der Verdacht auf ein Prostatakarzinom besteht, ist es sinnvoll eine Biopsie zu nehmen. Viele Männer um 60 Jahre haben eine gutartige Prostatavergrösserung und möglicherweise einen erhöhten PSA-Wert, jedoch keinen Krebs. Dank Ultraschall und MRI kann diesen Männern eine Biopsie erspart bleiben.
Biopsie der Prostata
Eine Prostatabiopsie ist die einzige Methode, um einen Prostatakrebs sicher zu diagnostizieren. Sie wird durchgeführt, wenn der Verdacht auf Prostatakrebs besteht, zum Beispiel aufgrund einer auffälligen Bildgebung (Ultraschall/MRI).
Ablauf der Biopsie:
- Der Eingriff dauert meist nur wenige Minuten.
- Die Biopsie wird in der Regel ambulant und unter lokaler Betäubung oder Kurznarkose durchgeführt und ist kaum schmerzhaft.
- Die kleinen Gewebeproben werden entweder mit einer feinen Nadel («Stanzbiopsie») durch den Enddarm oder durch das Perineum (den Bereich zwischen After und Hoden) entnommen.
- Anschliessend werden die Proben im Labor auf Krebszellen untersucht.
Das Ergebnis der Prostatabiopsie gibt Aufschluss darüber, ob Krebszellen in der Prostata vorhanden sind. Wenn Krebs diagnostiziert wird, helfen die Ergebnisse, die Aggressivität und das Stadium des Tumors zu bestimmen, um eine geeignete Behandlung zu planen.
Welche Ärzte führen Prostata-Vorsorgeuntersuchungen durch?
In der Schweiz ist die erste Anlaufstelle meist die Hausarztpraxis, wo die Krankengeschichte und die familiäre Vorbelastung abgeklärt werden. Auch die DRU und der PSA-Test können dort durchgeführt werden. Bei Bedarf für weitere Tests und Behandlungen erfolgt eine Überweisung an eine Fachärztin oder einen Facharzt für Urologie.
Früherkennung von Prostatakrebs
Die Entscheidung für oder gegen eine Früherkennungsuntersuchung ist eine sehr persönliche und sollte gut überlegt sein. Informieren Sie sich ausführlich über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Untersuchungsmethoden und lassen Sie sich ärztlich beraten.
Wenn Sie ein erhöhtes Risiko haben – zum Beispiel durch eine familiäre Vorbelastung, wie einen an Prostatakrebs erkrankten Vater – ist es ratsam, ab 40 Jahren das Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zu suchen. Studien zeigen, dass die Früherkennung eines Prostatakarzinoms mit einer sehr hohen Lebenserwartung einhergeht. Wägen Sie Risiken und Chancen ab:
Wie wird Prostatakrebs behandelt?
Die Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Stadium des Krebses, dem Alter und dem Gesundheitszustand des Patienten sowie seinen individuellen Wünschen. Kurz zusammengefasst sind die wichtigsten Behandlungsoptionen:
- Aktives Überwachen: Regelmässige Kontrolle des Krebses ohne sofortige Behandlung, vor allem bei langsam wachsenden Tumoren.
- Abwartendes Beobachten (“watch and wait”): Fokus auf Lebensqualität meist bei älteren Patienten mit wenig aggressivem Krebs, keine regelmässigen Untersuchungen.
- Operation: Entfernung der Prostata (Prostatektomie) bei lokal begrenztem Krebs.
- Verschiedene Formen der Strahlentherapie: wie äussere Bestrahlung.
- Medikamentöse Therapien und Chemotherapie bei fortgeschrittenem Krebs.
Wie hoch sind die Heilungschancen bei Prostatakrebs?
Im frühen Stadium ist das Prostatakarzinom mit einer sehr hohen Lebenserwartung verbunden. Studien zeigen, dass die Überlebensrate nach zehn Jahren in diesem Stadium nahezu 100 % beträgt. Selbst wenn sich der Tumor auf die nahegelegenen Lymphknoten ausgedehnt hat, leben über 90 % der Betroffenen auch nach zehn Jahren noch. Kritisch wird es hingegen bei der Ausbildung von Fernmetastasen: In solchen Fällen sinkt die Fünf-Jahres-Überlebensrate auf rund 30 %, und nach zehn Jahren lebt nur noch etwa jeder fünfte Patient.
Kann ich Prostatakrebs vorbeugen?
Einen vollständigen Schutz vor Prostatakrebs gibt es nicht, aber ein gesunder Lebensstil kann das Krebsrisiko verringern. Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig, da Tumore in der Prostata oft im Frühstadium entdeckt werden können, wenn sie leichter zu behandeln sind.
Das können Sie tun, um Ihr Risiko zu senken:
- Ein gesundes Körpergewicht halten, Übergewicht vermeiden
- Sport treiben und Bewegung in den Alltag integrieren
- Sich gesund ernähren mit vielen pflanzlichen Produkten
- Alkohol nur moderat konsumieren, kein Tabakkonsum
Was bezahlt die Krankenkasse in der Schweiz?
Die Grundversicherung vergütet lediglich Untersuchungen, die aufgrund eines Verdachts auf Prostatakrebs durchgeführt werden. Rein präventive Untersuchungen, jene also, die zur Früherkennung dienen, sind aus der Leistungspflicht der Grundversicherung ausgeschlossen. Für diese Kostenübernahme sind Zusatzversicherungen nötig.
Die ambulante Zusatzversicherung Pulse übernimmt in den Leistungsklassen Top und Premium jährlich bis zu CHF 1'000 für Tests zur Früherkennung von Prostatakrebs.
FAQ – Prostata-Vorsorgeuntersuchung
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Wie bereite ich mich auf eine Prostatauntersuchung (DRU) vor?
Es sind keine speziellen Vorbereitungen nötig wie zum Beispiel abführende Massnahmen vor einer Darmspiegelung.
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Ist die Tastuntersuchung (DRU) schmerzhaft?
Sie wird häufig als unangenehm empfunden – ist aber nicht schmerzhaft und dauert nur einige Sekunden bis Minuten.
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Was sollte ich vor dem PSA-Test vermeiden?
Geschlechtsverkehr und Samenerguss können den PSA-Wert bis zu 48 Stunden vorher beeinflussen und verfälschen. Grundsätzlich sollten Sie möglichst 24 Stunden vor dem PSA-Test lang alles vermeiden, was Druck auf die Prostata ausübt, auch Radfahren oder starkes Pressen beim Stuhlgang.
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Wie ist das Risiko von Falschdiagnosen bei einem PSA-Test?
Falsch-positive Ergebnisse: Ein erhöhter PSA-Wert kann zu einem Verdacht auf Prostatakrebs führen, obwohl keine Krebszellen vorhanden sind. Dies könnte unnötige weitere Tests wie Biopsien nach sich ziehen.
Falsch-negative Ergebnisse: Der PSA-Test kann in einigen Fällen Prostatakrebs übersehen, was zu einem falschen Gefühl der Sicherheit führen kann.
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Wie hoch ist die Gefahr von Überdiagnosen wegen Prostata-Untersuchungen?
Es kommt wegen Untersuchungen zur Früherkennung von Prostatakrebs auch zu Überdiagnosen. Das heisst, man entdeckt zwar Tumore, die behandelt werden, die aber weder zu Beschwerden noch zum Tod geführt hätten, wenn sie unentdeckt geblieben wären.
Prostatakrebs vorbeugen dank Pulse von der KPT
Die ambulante Zusatzversicherung Pulse hilft Ihnen, gesund und fit zu bleiben – mit Leistungen über die Grundversicherung hinaus. Sie profitieren von Check-ups zur Früherkennung, z. B. von Prostatakrebs oder Testosteronmangel, Yoga, Fitnesskursen und mehr. Fördern Sie Ihre Gesundheit, lindern Sie Symptome und minimieren Sie langfristige Risiken.