Über den eigenen Tod oder gravierende Unfallfolgen zu sprechen, ist keine einfache Aufgabe. Erlebt man aber selbst eine solche Situation in der Familie oder muss Entscheidungen für die betagten Eltern treffen, kommt häufig der Gedanke auf: «Das sollen meine Angehörigen nicht für mich entscheiden müssen.» Um die Liebsten in einer sowieso schon schwierigen Situation mental zu entlasten, helfen Dokumente wie Patientenverfügungen, Organspendenausweise oder ein Testament . Sie haben mehrere Optionen, um die wichtigsten Anliegen zu regeln.
Ihre Möglichkeiten
-
Patientenverfügung
Ein schwerer Unfall oder ein Hirnschlag: In solchen Situationen können Sie plötzlich nicht mehr selber entscheiden. Mit der Patientenverfügung definieren Sie im Voraus, welchen medizinischen Massnahmen Sie zustimmen und welchen nicht. Möchten Sie zum Beispiel reanimiert werden, oder sollen auf der Intensivstation alle möglichen Massnahmen ausgeschöpft werden? Ihre persönlichen Antworten auf diese Fragen helfen nicht nur Ihren Angehörigen. Es erlaubt auch den Ärztinnen und Ärzten, in Ihrem Sinne zu handeln.
Auf der Webseite des Berufsverbandes der Schweizer Ärztinnen und Ärzten finden Sie weiterführende Informationen und Vorlagen. Sie können entscheiden, ob Sie die Kurzversion ausfüllen oder eine ausführliche Version. Bei der Kurzversion beantworten Sie grundlegende medizinische Fragen, bei der ausführlichen Version geht es zusätzlich darum, Sie als Person besser zu verstehen und einzuschätzen. Sie beschreiben zum Beispiel Ihre Einstellung zum Leben, was Sie unter Lebensqualität verstehen oder ob Sie religiös sind. Die Patientenverfügung muss datiert sein – so können Sie immer eine neue Version erstellen, wenn sich Ihre Meinung oder die gesundheitliche Situation ändert.
Falls Sie beim Schreiben der Patientenverfügung unsicher sind oder medizinische Fragen haben, ziehen Sie eine Ärztin oder einen Arzt bei. Er oder sie kann Sie dabei unterstützen und Ihnen erklären, was die einzelnen Formulierungen bedeuten.
-
Organspendeausweis / Organspenderegister
Sie alleine entscheiden darüber, was mit Ihrem Körper nach Ihrem Tod passiert. Entscheiden Sie klar, ob eine Organspende für Sie in Frage kommt oder nicht. So nehmen Sie Ihren Angehörigen im Fall eines Unglücks eine wichtige Entscheidung ab.
Sie können entweder eine Organspendekarte bestellen, ausfüllen und auf sich tragen und/oder Sie tragen sich online ins nationale Organspenderegister ein. Bei beiden Optionen halten Sie fest, ob Sie im Todesfall Ihre Organe und wenn ja, welche, spenden möchten.
Auf der Webseite von Swisstransplant finden Sie diverse Erklärvideos zu diesem Thema. Zum Beispiel, wie eine Organtransplantation abläuft oder weshalb es wichtig ist, das Gespräch mit der Familie zu suchen.
-
Testament
In einem Testament halten Sie fest, was mit Ihrem Vermögen nach Ihrem Tod geschieht. Ist kein Testament vorhanden, bestimmt das Gesetz, wer Ihr Vermögen erbt. Dies ist jedoch häufig nicht im Sinne des Verstorbenen. Gerade unverheiratete Lebenspartner oder «Patchworkfamilien» gehen unter Umständen leer aus. Deshalb ist ein Testament empfehlenswert.
In einem Testament können Sie aber auch andere Wünsche festhalten. Zum Beispiel, ob und wie Sie beerdigt oder kremiert werden möchten.
Damit ein Testament gültig ist, müssen bestimmte Formvorschriften eingehalten werden. Hier finden Sie mehr Informationen dazu.
-
Vorsorgeauftrag
Mit einem Vorsorgeauftrag können Sie selbst entscheiden, wer Sie vertritt, falls Sie zum Beispiel aufgrund eines Unfalles oder einer Krankheit urteilsunfähig werden. Darin halten Sie fest, wer in persönlichen Angelegenheiten für Sie entscheidet, wer und wie Ihr Vermögen verwaltet werden und wer welche Verträge regeln soll.
Den Vorsorgeauftrag können Sie entweder von Hand schreiben und mit Datum und Unterschrift versehen, oder Sie erstellen ihn gemeinsam mit einem Notar, der ihn öffentlich beurkundet.
Mehr Informationen zum Thema Vorsorgeauftrag finden Sie auf der Webseite von Pro Senectute.
-
Vollmacht
Im Gegensatz zum Vorsorgeauftrag, welcher erst rechtskräftig wird, wenn Sie urteilsunfähig sind, darf Ihre Vertrauensperson mit einer Vollmacht z.B. Ihre Versicherungsangelegenheiten ab sofort in Ihrem Namen regeln. Eine Vollmacht lohnt sich zum Beispiel bei Krankheit,vor einer Operation oder im Alter.
-
Weitere nützliche Dokumente
Wir empfehlen Ihnen ausserdem, folgende weitere Informationen und Dokumente aufzubereiten. Informieren Sie Ihre Vertrauensperson ausserdem, wo die entsprechenden Unterlagen abgelegt sind. Das erleichtert eine medizinische Behandlung oder eine Aufnahme ins Spital.
- Informationen über Medikamente, die Sie regelmässig einnehmen, Allergien und Medikament-Unverträglichkeiten
- Ihre Versichertenkarte
- Ihren Ausweis (Pass oder ID der hospitalisierten Person)
- Den Impfausweis
Besprechen Sie diese wichtigen Themen in entspannter Athmosphäre mit Ihrer Familie, Ihren Angehörigen oder einer Vertrauensperson. Vereinbaren Sie, wo diese Dokumente aufbewahrt werden. So sparen kann im Notfall wichtige Zeit gespart werden.
Finanzielle Hilfe bei Krankheit und Unfall
Invalidität infolge einer Krankheit tritt häufiger auf als ein Unfall. Mit der Versicherung für Tod und Invalidität bei Krankheit und Unfall sind Sie gut gegen finanzielle Folgen geschützt.