Ein freudiger Hund, der uns schwanzwedelnd begrüsst, obwohl wir nur kurz den Briefkasten geleert haben oder eine schnurrende Katze, die liebevoll ihren Kopf an unseren streicht. Haustiere haben nicht nur einen grossen Platz in unseren Herzen, sie tun uns auch sonst gut, wie diverse Studien bestätigen.
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Stärkung des Körpers
Tiere halten uns fit. Denn Menschen mit Tieren bewegen sich tendenziell mehr. Hundebesitzer zum Beispiel sind mehrmals täglich an der frischen Luft und gehen mit ihren Vierbeinern spazieren. Das Gute daran: Im Gegensatz zum Sport gibt es hier auch keine Ausreden. Regen, fehlende Motivation oder keine Zeit gilt nicht – Ihr Hund will immer seinen verdienten Auslauf.
Aber auch Meerschweinchen oder Kaninchen beanspruchen uns. Zum Beispiel, wenn der grosse Käfig gemistet werden muss. Wer Hühner besitzt, kann sich ausserdem immer über frische, gesunde Eier freuen.
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Nie alleine
Mit einem Haustier an unserer Seite, sind wir nie alleine. Wenn der Yoga-Kurs ausfällt, Freunde und Familie keine Zeit haben und das Date abgesagt hat, bleibt immerhin noch Bello oder Zora. Die würden uns nie im Stich lassen – nicht so wie das Date.
Haustiere sind ausserdem perfekte Eisbrecher – insbesondere Hunde. «Jöö, das ist denn ein süsser, was ist das für eine Rasse?» Und schon sind wir im Gespräch mit Fremden. Sei es beim Spaziergang, im Wartsaal beim Tierarzt, beim Einkaufen oder am See. Und wer weiss, vielleicht finden Sie Ihren Traumprinzen oder Ihre Traumprinzessin ja auf diesem Weg.
Gerade auch für ältere Menschen sind die Fellnasen enorm wichtig. Manchmal geht es schnell und plötzlich ist der langjährige Partner oder die Partnerin nicht mehr da. Tiere spenden in solchen Situationen nicht nur Trost und Wärme, sie sorgen auch für soziale Kontakte und lassen uns weniger einsam fühlen.
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Kuschelhormon Oxytocin
Streicheleinheiten tun nicht nur unseren Lieblingen gut, sondern auch unserer Seele. Durch den Kontakt mit den Samtpfoten werden biochemische Prozesse ausgelöst. Unter anderem setzt unser Körper das Kuschel- und Vertrauenshormon Oxytocin frei. Das sorgt dafür, dass wir uns ruhig und ausgeglichen fühlen, Konflikte gelassener nehmen und sich unsere Stimmung aufhellt.
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Weniger Allergien
Von klein auf mit Tieren aufzuwachsen ist nicht nur schön, sondern senkt auch das Allergierisiko. Forscher um Ganesa Wegienka vom Detroiter Henry Ford Hospital berichten zum Beispiel, dass Kinder, die im ersten Jahr mit einer Katze zusammengelebt haben, später nur halb so oft an einer Katzenhaarallergie litten wie gleichaltrige Kinder ohne Stubentiger. Die Erklärung dafür: Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem auf ungefährliche Reize. Der Körper muss zuerst lernen, diese unschädlichen Reize als solche zu erkennen. Das kann er, indem er diesen früh ausgesetzt ist.
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Anti-Stress-Effekt
Haustiere wirken Wunder gegen Stress. Ob Streicheleinheiten mit Katze, Kaninchen oder Rennmaus oder das blosse Beobachten des Goldfisches – Tiere beruhigen unseren Herzschlag und das Stresshormon Kortisol in unserem Körper nimmt ab. Ausserdem mindern Haustiere Angstgefühle.
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Stärkung des Selbstbewusstseins
Hund, Katze, Hamster oder Wellensittich – unsere Haustiere sind vollkommen abhängig von uns. Wir füttern sie, gehen mit ihnen spazieren oder wenn nötig zum Tierarzt. Wir werden von ihnen gebraucht, was uns ein gutes Gefühl gibt. Im Gegenzug schenken sie uns ganz viel Liebe und stärken damit unser Selbstbewusstsein.
Haustiere sorgen dafür, dass wir eine Tagesstruktur haben. In Momenten, in denen wir am liebsten alles hinschmeissen und uns nur noch ins Bett verkriechen möchten, wartet da noch eine Fellnase mit Bedürfnissen auf uns. Haustiere zwingen uns zu Routinen, die uns Halt geben und uns in schwierigen Situationen wieder auffangen.
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Bedingungslose Liebe
Tiere nehmen uns so, wie wir sind. Sie interessiert es nicht, ob wir einen Pickel haben, die Hosen nicht zum Oberteil passen oder wir einfach einen schlechten Tag haben. Sie freuen sich auf uns und zeigen das auch. Zugegeben, beim Goldfisch wird das vielleicht etwas schwieriger.
Haustier: Ja – nein?
Tiere tun uns gut, steigern das Wohlbefinden, verbinden uns mit der Natur, mit Menschen und mit uns selbst. Gute Gründe, sich ein Haustier anzuschaffen. Falls Sie trotzdem Zweifel haben, nehmen Sie sich die nötige Bedenkzeit. Statten Sie dem Tierheim in Ihrer Nähe einen Besuch ab und packen Sie mit an oder übernehmen den Betreuungsdienst, während Ihre Freunde in den Ferien weilen. So erhalten Sie ziemlich schnell ein Gefühl, ob ein Haustier Platz in Ihrem Herzen und Ihrem Zuhause haben könnte.
Eine schöne Alternative für ältere oder pflegebedürftige Menschen, die kein Haustier mehr aufnehmen können, sind Besuche von einem Therapiehund. Genau solche wertvollen Momente schafft zum Beispiel das Therapiehunde-Team Cindy und Lilly. Im Video erzählt die 24-Jährige von ihren ehrenamtlichen Einsätzen mit der Griffon-Hündin Lilly.