Manchen Menschen verschlägt die Hektik den Appetit. Andere wiederum stopfen unablässig Haselnussmakrönli in sich hinein. Kurzfristig sorgt Frustessen tatsächlich für Ruhe, denn durch die Kaubewegung bauen wir Druck ab. Trotzdem rät Ernährungsberaterin Stéphanie Bieler, sich beim Essen nicht von Emotionen leiten zu lassen.
«Regulieren Sie Ihre Emotionen nicht mit Essen». Stéphanie Bieler, Ernährungsberaterin
Unter Stress greifen wir nämlich nicht zu Äpfeln und Brokkoli. Lieber knabbern wir an Ungesundem, essen mehr und häufiger. Wenn Sie jede halbe Stunde dem Lockruf der Brunsli erliegen, geben Sie Ihren Stress an die Verdauung weiter. Das macht müde. Und wenn Sie dort einschlafen, wo Sie gerade die Lego für Ihre Nichte einpacken, verrumpft das teure Geschenkpapier.
Tipps
-
Machen Sie Pause
In hektischen Zeiten sollten Sie Ruhe finden. Parkieren Sie den Stress dort, wo Sie sonst immer den Schlüsselbund oder die Lesebrille verlegen. Machen Sie Entspannungsübungen oder einfach mal eine Stunde gar nichts. Essen Sie nicht vor dem Bildschirm. Widmen Sie sich Ihrem Menü und achten Sie auf die Signale Ihres Körpers. Werden Sie eins mit der Linsensuppe.
-
Reisen Sie mit den Sinnen
Hier eine ganz konkrete Übung: Statt Ihr Znüni wie so oft unterwegs zu verspachteln, setzen Sie sich für einmal hin. Betrachten Sie eine Orange und nehmen Sie ihre Farbe und Struktur wahr. Riechen Sie daran. Ignorieren Sie die verwunderten Blicke Ihrer Arbeitskolleginnen und -kollegen. Schälen Sie die Orange und achten Sie auf das Geräusch, das dabei entsteht. Streicheln Sie über die samtene Innenseite der Schale und die seidene Haut der einzelnen Orangenschnitze. Schmecken Sie den süssen Saft und erleben Sie die unterschiedlichen Geschmacksregungen Ihrer Zunge.
Die kurze Reise der Sinne gibt Ihnen Ruhe und Gelassenheit für Ihre nächsten Aufgaben. Achten Sie aber unbedingt darauf, eine eigene Orange mitzubringen und nehmen Sie nicht einfach die von Ruth aus der Personalabteilung. Sonst haben Sie lange Zeit keine Ruhe mehr.
-
Planen Sie Zwischenmahlzeiten
Wer eine kilometerlange Pendenzenliste abarbeitet, verpasst rasch einmal den richtigen Moment für eine Pause. Müdigkeit, Magenknurren und Heisshunger sind der Dank. Planen Sie deshalb rechtzeitig eine Zwischenmahlzeit ein und nehmen Sie dabei die Finger von den Mailänderli. Die geniessen Sie besser als Dessert nach einer gesunden Hauptmahlzeit.
Hier ein paar Vorschläge für ausgewogene und trotzdem weihnächtliche Zwischenmahlzeiten, die dem Körper langanhaltende Energie liefern:
- Eine Orange, zwei Datteln und zwölf Mandeln
- Eine Banane mit Naturjoghurt und Baumnüssen
- Ein geraffelter Apfel mit etwas Milch, Haferflocken und einem Hauch von Zimt
- Eine Scheibe Knäckebrot mit Hüttenkäse und fünf Aprikosen
- Eine Handvoll Nüsse. Nüsse sind gut. Nüsse gehen immer.
Backen Sie einen gesunden Snack
Gerne verrate ich Ihnen das Wunder-Rezept für die besten Dattel-Zimt-Brötchen.