Situationen wie die Corona-Krise machen uns bewusst, wie gut wir es eigentlich haben. Auch wenn Ferien, Fussball und Feste ins Wasser fielen: Wir haben dafür die schönen Momente im Alltag wachsamer wahrgenommen und genossen, die Uno-Karten wiederentdeckt, am Flieder geschnuppert und Zopf gebacken. Wir haben dankbar erkannt, dass wir uns hierzulande auf ein hervorragendes Gesundheits- und Sozialsystem verlassen können. Und wir haben gelernt, mehr Wertschätzung zu zeigen: vor allem jenen, die sich für uns an der «Front» gesundheitlichen Risiken ausgesetzt haben.

Gesellschaftliches Miteinander

Selbst wenn das Leben jetzt wieder normaler zu laufen scheint: Trainieren wir unseren Merci-Muskel weiterhin täglich. Zum einen, weil Dankbarkeit die Beziehungen zu unseren Mitmenschen erfreulicher gestaltet. Und zum anderen, weil es uns selbst ganz einfach guttut. Zahlreiche medizinische Studien haben nachgewiesen, dass sich eine dankbare Grundhaltung positiv auf Gehirn, Gesundheit und Lebenszufriedenheit auswirkt. Dankbare Menschen sind optimistischer, einfühlsamer und belastbarer als andere. Sie leiden seltener an Schlafstörungen, haben ein niedrigeres Risiko für Herzinfarkte und sind resistenter gegenüber Stress und Depressionen. Menschen, die hingegen viel mit sich und ihrem Schicksal hadern, entwickeln eine Mängelsicht, die auf das fokussiert, was fehlt – was auf Dauer unzufrieden, neidisch und unglücklich macht.

Trainieren wir den Dankbarkeitsmuskel regelmässig

Halten wir also täglich kurz inne und machen wir uns bewusst: Es muss nicht alles immer mehr werden, immer toller, schneller oder erfolgreicher. Es ist schon ziemlich prima, so wie es ist. Dabei geht es nicht darum, Schwierigkeiten oder psychische Belastungen zu ignorieren, sondern die Aufmerksamkeit bewusst auf die guten Dinge im Leben zu lenken. Was haben wir schon erreicht, worauf können wir uns verlassen, welche Beziehungen tragen uns?

Wie wäre es, das Dankbarsein bewusst in das eigene Fitnessprogramm aufzunehmen? Auch hier gilt: Regelmässiges Training bringt am meisten. Fordern Sie sich doch gleich heraus, 30 Tage lang durchzuhalten, bis Ihr Dankbarkeitsritual zur Gewohnheit geworden ist. Sie werden sehen: Gelebte Dankbarkeit zieht weitere positive Effekte nach sich. Wir sagen für heute: Merci, dass Sie diesen Text gelesen haben.

8 Dankbarkeitsübungen für mehr Glück und Zufriedenheit

  1. Dankbarkeitsjournal

     Schreiben Sie abends 5 Dinge auf, für die Sie am Tag dankbar waren: Menschen, Momente, Erkenntnisse. Wenn mal nicht alles grossartig war – bleiben Sie trotzdem dran. Sie werden spüren, dass Sie positiver ins Leben blicken. 

  2. Schreiben Sie Ihren Mitmenschen

     «Lieber Klaus, ich schätze die Gespräche mit dir, danke für dein offenes Ohr.» «Liebe Fischers, Ihr seid die tollsten Gastgeber überhaupt – schön, dass wir uns kennen.» Verbreiten Sie Dank per Postkarte, per SMS, E-Mail oder per Post-it auf dem Bildschirm. Lassen Sie für Ihre Nachbarn einen Brief vom Balkon herabhängen. Oder hinterlassen Sie Lippenstift-Botschaften auf dem Badezimmerspiegel. 

  3. Social-Media-Merci

     Sind Sie eher der Social-Media-Typ? Schreiben Sie in einem Facebook-Post 20 Dinge auf, für die Sie dankbar sind. Fordern Sie Freundinnen und Kollegen auf, es Ihnen gleich zu tun.

  4. Wen du heute kannst wertschätzen…

    Nehmen Sie sich vor, jeden Tag jemanden wertzuschätzen. Ein herzliches «Merci» für den Buschauffeur, ein Schokoladengruss für die Bürokollegin, ein extrabreites Lächeln für Ihr Gegenüber im Pendlerzug, wenn es bereitwillig Platz macht. Auch im Kleinen liegt viel Glück.

  5. 5-Münzen-Methode

    Der amerikanische Manager Hyler Bracey arbeitete mit dem 5-Münzen-Trick, um nicht zu vergessen, seine Mitarbeitenden zu loben. Dazu steckte er sich jeden Tag fünf Münzen in die Tasche seiner Anzugjacke. Nach jedem Lob wechselte die Münze in eine andere Tasche. Wie wäre es, wenn Sie jeden Tag bewusst fünf Erlebnisse wahrnehmen, für die Sie dankbar sind und die Münzen wandern lassen?

  6. Dankbarkeitscollage

    Visualisieren Sie, wofür Sie dankbar sind: Drucken Sie Fotos von Freunden, Familie, Hund, Gran Canaria aus, reissen Sie Bilder aus Zeitschriften. Fertigen Sie aus all dem eine Collage an und hängen Sie sie an eine Wand, auf die Sie täglich mehrmals schauen.

  7. Eine Rede schreiben

    Lehnen Sie sich zurück und lassen Sie Ihr bisheriges Leben Revue passieren. Denken Sie an Menschen, die Ihnen Gutes getan haben, und sammeln Sie schöne Momente. Schreiben Sie eine Rede, die Sie an Ihrem nächsten runden Geburtstag halten können. 

  8. Danke für die Inspiration

    Lassen Sie sich von der Dankbarkeit anderer anstecken. Fragen Sie Ihre Mitmenschen, wofür sie dankbar sind. Stöbern Sie in Blogs oder auf Social Media nach persönlichen Glücksschilderungen. Das schafft eine positive Grundstimmung und Sie denken sicherlich mehr als einmal: «Stimmt, so geht es mir auch.»