Sei es im Persönlichkeitsseminar oder mit inspirierenden YouTube-Videos: Viele Expertinnen und Experten wollen Ihnen dabei helfen, ein besserer oder glücklicherer Mensch zu werden. Meist mit salbungsvollen Botschaften. Und für kurze Zeit sind wir ja auch immer sehr motiviert. Aber dann klingelt das Telefon, die Arbeit ruft oder wir haben Hunger. Schwupps, alles vergessen.

Finden Sie ein gesundes Gleichgewicht zwischen sich akzeptieren und sich hinterfragen.

Doch manchmal bleibt tatsächlich etwas hängen. Bei mir war es der Satz: «Du bist für dein Glück selbst verantwortlich.» Das klingt sehr unspektakulär, ich weiss. Aber es hat mich zum Nachdenken gebracht: Warte ich geduldig auf eine bessere Zukunft? Setze ich zu hohe Erwartungen in meine Mitmenschen? Gebe ich ihnen die Schuld, wenn in meinem Leben etwas nicht klappt? Ja, das tue ich. Sie doch auch, oder?

Vielleicht ist für einmal tatsächlich unsere Kindheit schuld. In den ersten 12 Jahren sind wir ja dauernd von anderen abhängig. In der Pubertät entwickeln wir dann unsere Persönlichkeit, aber nicht wirklich eine Beziehung zu uns selbst. Und als erwachsener Mensch stecken wir bis zum Kinn im Alltag. Da braucht es schon einen Willensentscheid, sich auch mal mit sich selber zu beschäftigen.

Lassen Sie sich nicht fremdbestimmen

Wer die Beziehung mit sich selbst vertieft, löst sich von Fremdbestimmung und schmiedet sein eigenes Glück. Klingt zwar etwas abgedroschen, aber das kann in Ihrem Leben tatsächlich ein entscheidender Wendepunkt sein.

Ein Beispiel: Ihre Büronachbarin Heidi kritisiert Ihre Arbeit. Führen Sie keine gute Beziehung mit sich selbst, verunsichert Sie die Kritik. Sie klagen laut über Heidi, baden in Emotionen und reagieren wie ein verängstigtes Hündchen. Führen Sie hingegen eine starke Beziehung mit sich selbst, prallt unberechtigte Kritik an Ihnen ab. Mit fundierter Kritik wiederum wissen Sie konstruktiv umzugehen. Vielleicht bedanken Sie sich sogar bei Heidi.

Eine Beziehung mit sich selbst führen, das heisst sich kennen und sich weiterentwickeln. Alles Weitere kommt dann wie von selbst: Gute Beziehungen zu Ihren Mitmenschen, Geld, Schönheit und ein Pony. Falls Sie sich das wünschen.

 
 

Eine gute Beziehung mit sich selbst in 5 Schritten

  1. Nehmen Sie sich Zeit

    Manche meditieren, andere spazieren alleine im Wald oder denken bei einem erfüllenden Hobby über sich und die Welt nach. Diese Auszeiten benötigen Sie für alle weiteren Schritte. Falls Ihr Handy Sie dabei dauernd unterbricht, machen Sie einen Digital Detox

  2. Lernen Sie sich kennen

    Entschuldigung, wer sind Sie überhaupt? Was macht Ihre Persönlichkeit aus? Was erwarten Sie vom Leben? Welche Ziele und Bedürfnisse haben Sie und sind Sie auf dem Weg, sich diese zu erfüllen? Mögen Sie sich? Was müsste sich ändern, damit Sie sich mögen?

  3. Arbeiten Sie an Ihren Stärken

    Nichts spricht dagegen, an seinen Schwächen zu arbeiten. Aber akzeptieren Sie auch gewisse Schwächen und entwickeln Sie sich entlang Ihrer Stärken weiter. Das wird sie in den meisten Fällen weiter bringen und glücklicher machen.

  4. Tun Sie, was Sie wollen

    Streben Sie nach Zufriedenheit. Das ist nicht immer einfach und selten konsequent möglich. Aber Sie können bewusst auf Ihre Ziele hinarbeiten und das tun, was Sie erfüllt. So – und nur so – übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Leben.

  5. Wagen Sie Grosses

    Mit Nachdenken alleine führen Sie noch keine gute Beziehung mit sich selber, Sie sind bloss ein nachdenklicher Mensch. Zu jeder Beziehung gehört auch handeln. Handeln braucht Mut. Vor allem dann, wenn es um etwas geht. Zum Beispiel um Ihre Zukunft.

Bonusfragen